Die CDU Rheinberg zeigt sich enttäuscht über die Absage eines verkaufsoffenen Sonntags im Rahmen des geplanten Street Food-Festivals am 1. Juni 2025. Aus Sicht der CDU wurde hier eine wichtige Gelegenheit für den lokalen Einzelhandel leichtfertig verspielt – und das sei symptomatisch für die mangelnde Initiative der Stadtspitze.

„Verkaufsoffene Sonntage sind keine Nebensache. Sie sind ein bedeutender Impuls für den stationären Handel, der zunehmend unter Druck steht. Solche Tage bieten zusätzliche Umsatzchancen – für Händler wie auch für die Mitarbeitenden“, erklärt Andreas Sieske, Ratsmitglied und CDU-Ortsverbandsvorsitzender. Die CDU verweist auf die Reform des Ladenöffnungsgesetzes NRW aus dem Jahr 2018, das nicht nur die Anzahl möglicher verkaufsoffener Sonntage erhöht, sondern auch den Anlassbezug abgeschafft hat. „Der Gesetzgeber hat ein deutliches Signal gesetzt: Er will solche Sonntagsöffnungen ermöglichen – nicht behindern“, so Sieske weiter.

Entgegen der Darstellung des Bürgermeisters sei kein offizieller Antrag der Enni als Veranstalter erforderlich gewesen. Die Verantwortung liege klar bei der Stadt – und nicht beim Veranstalter oder den Händlern. Dr. Stephan Wedding, Bürgermeisterkandidat der CDU, kritisiert: „Wer Bürgermeister einer Stadt ist, muss solche Chancen erkennen und nutzen – nicht Ausreden suchen oder sich hinter angeblich fehlenden Formularen verstecken.“Besonders scharf kritisiert die CDU das intransparente Vorgehen der Verwaltung. Wie in der Ratssitzung bekannt wurde, lag der Stadt bereits Anfang März die Information vor, dass Enni ein Street-Food-Festival plane. Dennoch habe es keine proaktive Kontaktaufnahme der Verwaltung mit den Händlern oder dem Veranstalter gegeben. Stattdessen wurde Anfang April der Stadt in einem Schreiben offiziell der Wunsch nach einem verkaufsoffenen Sonntag übermittelt – also ausreichend Vorlaufzeit. „Es gab mehrere Schreiben mit klarer Unterstützung von CDU, SPD und FDP. Trotzdem wurde nichts unternommen, um den verkaufsoffenen Sonntag rechtzeitig möglich zu machen“, kritisiert Tanja Mark, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Stattdessen habe die Verwaltung kurzfristig zu einer Alibi-Sondersitzung eingeladen – zu spät für eine rechtssichere Entscheidung. Der Antrag von CDU und SPD musste daher zurückgezogen werden. Für die CDU ein weiteres Beispiel dafür, wie der Rat übergangen wird. „Mit einem Bürgermeister Dr. Stephan Wedding wäre diese Chance nicht ungenutzt geblieben“, betont Andreas Sieske abschließend.

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