Eine Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogas durch Vergärung von Biomasse.
Klingt simpel. Aber viele kleine Details und komplexe Prozesse sind dafür notwendig, dass das entstandene Gas schließlich in einem Blockheizkraftwerk(BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Diese Vorgänge wollte Bürgermeisterkandidat Frank Tatzel und die Borther CDU genauer unter die Lupe nehmen und Fragen rund um das Thema Biogas, nachwachsende Rohstoffe und Funktionalität auf den Grund gehen. So hatte Ortsverbands- Chef Erich Weisser seinen Vorstand und seine stellv. Fraktionsvorsitzende Sarah Stantscheff auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Imgrund in Wallach versammelt. Imgrund betreibt zusammen mit dem landwirtschaftlichen Nachbar-Betrieb Baumann die Biogasanlage. Heinz-Hermann Imgrund, seine Frau Ruth und Sohn Sebastian begrüßten die kleine Besuchergruppe auf ihrem Hof am Deich und stellten ihr Projekt Biogasanlage vor. Mit einem Blick hinter die Kulissen wurden die interessierten Christdemokraten und Frank Tatzel eingehend in die Funktion der Anlage eingeweiht und mit technischem Detailwissen versorgt.
Dabei war zu erfahren, dass die technische Überwachung der Biogasanlage praktisch lückenlos ist. Alle Funktionen können auf das Handy der Betreiber übertragen werden. Zudem gibt es für viele mögliche Störungs-Regelabschaltungen, die weitere Schäden erst gar nicht zulassen.
Obwohl die Anlage mit Mist, Gülle, Ernteabfällen und Mais „gefüttert“ wird, ist selbst unmittelbar neben den Gärbehältern davon wenig zu riechen. Auch von der Lärmentwicklung durch eine Biogasanlage konnten sich die Besucher ein Bild machen. Hier gibt es strenge gesetzliche Vorgaben. Somit sind alle Anlagenteile der Biogasanlage, die erheblichen Lärm verursachen können, in schalldichten Räumen untergebracht. So ist auch das in einem Container befindliche BHKW sehr gut gedämmt. In dem BHKW – dem Herzstück der Biogasanlage – wird mit dem in der Anlage erzeugten Gas Strom produziert, der ins Netz eingespeist wird. Damit kann die Anlage wirtschaftlich betrieben werden. “Ein großer Vorteil ist, dass die Biogasanlage kontinuierlich Energie erzeugen kann und im Gegensatz zur Wind- und Solarenergie grundlastfähig ist.” so Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzender Erich Weisser der sich mit dem Thema erneuerbare Energien beschäftigt hat.
Ein noch wirtschaftlicherer Betrieb wäre möglich, wenn auch die Abwärme verkauft werden könnte. Da für diesen Fall eine erhöhte Förderung möglich ist, könnte die Firma Imgrund die Wärme zu einem konkurrenzlos günstigen Preis abgeben. Das Problem ist die Anbindung, die aber möglich werden könnte, wenn demnächst die LINEG die Wilhelmstraße mit einer Druckleitung versorgt. Wenn dann erst einmal ein Rohrgraben vorhanden ist, würden sich unter Umständen Möglichkeiten bieten. Bürgermeisterkandidat Frank Tatzel sagte diesbezüglich zu, in der Sache am Ball zu bleiben und das Thema weiter zu verfolgen.